Musubikan Aikido | Takemusu Aikido Dojo Bayern | Hellenic Aikido Aikikai

the musubi way

KI-NO-MUSUBI: KÖRPER und GEIST im AUGENBLICK

 Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um sich der Gegenwart, dem Augenblick unserer Existenz zu nähern, der "MUSUBI WAY" ist einer davon. An aller Anfang steht das bewusst werden. Hierzu beginnen wir mit Atemübungen, dem Kokyo Ryoku. Stufe 1 dient dazu sich seiner selbst bewusst zu werden. Unser Geist folgt dem Fluss des Ein- und Ausatmens auf verschiedene Art und Weise, um den Körper kennenzulernen, unseren Kopf "frei" zu bekommen und uns zu zentrieren bzw. auszudehnen, Raum einzunehmen. Im Tai-No-Sabaki der Stufe 2, versuchen wir das Ganze in Bewegung. In Stufe 3, ist Stufe 1 und 2 bereits weitgehend automatisiert. Wir sollten nun darauf achten nicht in Illusionen zu verfallen. Ki-No-Musubi bedeutet sich als Ganzes in den natürlichen Prozess der Gegenwart zu "integrieren" an ihn anzuknüpfen, um ihn letztendlich ohne Ecken und Kanten in eine Richtung zu lenken. Das ist nichts Esoterisches, wir alle kennen es und haben es schon erlebt: wenn man intuitiv das Richtige zur richtigen Zeit tut "läuft die Kiste" auf unerklärliche Weise, ohne eine Beeinflussung durch unser Ego. Ki-No-Musubi heisst genau das zu üben, indem wir unsere Bewusstein frei für Wahrnehmung machen und "unterbewusst" synchron mit Körper und Geist im Augenblick agieren. 

Nun lässt sich der Begriff "Musubi" auch etwas leichter erklären: vereint man MUSU (ursprüngl. Umusu)  "natürlich entstehen" und BI "Geist, geistige Arbeit" entsteht MUSUBI "verbinden, verschmelzen".Es liegt an unserem Geist, das wir in der Gegenwart ankommen können. Er ist das imaterielle Bindglied zu Raum und Zeit. Natürliches Bewusstsein ist nicht durch unser Denken "verfälscht". Ein "reines" Bewusstsein im Hier und Jetzt, kann man als Aufmerksamkeit und Anwesenheit in absoluter Klarheit sehen: wir denken "nicht" (natürlich denken wir), wir erinnern uns nicht, wir planen nicht, wir sehen keine Prozesse, wir sind einfach locker, entspannt und präsent.

Aikido macht in fortgeschrittenem Stadium keinen Sinn, wenn es diese Grundphilosophie nicht beinhaltet. Es geht nicht darum eine Technik anwenden zu wollen, sondern sich voll und ganz in die Gegenwart zu begeben, um den Fluß der Dinge auf "harmonische" Art und Weise zu beeinflussen. Es gibt kein echtes "Dagegen", sondern eine Anknüpfung an Vorhandenes. Darum kommt man mit wenig körperlicher Kraft aus, wenn man zentriert, beweglich zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist.

 

O'Sensei hat auf die 3 geometrischen Grundformen Dreieck, Kreis und Quadrat zurückgegriffen, um seinen Schülern die Systematik hinter Musubi näher zu bringen.  

 

Musubi Symbol by Bodo

 

1. Dreieck (sankaku), Iku Musubi symbolisiert den dreieckigen Stand und Eingangstechniken (Irimi). Das hintere Bein (zwei Ecken) bildt eine stabile Basis, das vordere Beine (zielgerichteter spitzer Winkel) die Atemi-Seite. Irimi in Kombination mit Drehtechniken (Tenkan) ergibt "den" Aikidogrundschritt Irimi Tenkan. Weitere Bedeutungen sind der Intellekt, Wahrheit, Atemi, Gas, Mission, Absicht, Initiative, Zukunft, Schwert, Sterne, Salz und das Nervensystem.

2. Kreis (marui), Taru Musubi symbolisiert die akidotypischen kreisförmigen Bewegungen. Sie sind die 2. Stufe bei einem Angriff und der Schlüssel für das flüssige, zentrierte Fortführen, die Vereininigung mit der "Angriffs-"Bewegung. Es steht für Einheit und Agatsu, daneben auch fürdie  Wiederverwendung von Energie, Gefühl, Mut, Perfektion, Flüssigkeit, Leben, Gegenwart, Mond, Wasser und das Kreislaufsystem.

3. Quadrat (shikaku), Tamatsume Musubi, das heißt so viel wie stabile Mitte, zentriert und geerdet Sein; Es symbolisert die Kontrolle der Bewegung, aber auch explosives Kokyo und starke Haltetechniken, Gewichtabsenkung (Schwerkraftausnutzung) Konzentration auf den Punkt (Fokusierung). Daneben: Willen, Schönheit, Festigkeit, Schicksal, Vergangenheit, Spiegel, Sonne, Reis und Verdauungssystem.

Die Variation und Kombination aus allen Dreien schafft die typischen fließenden, runden und spiralförmigen Aikidobewegungen.

O'Sensei spricht auch vom "einen Geist". Er ist allgegenwärtig und die kreative Quelle, der Ursprung allen Seins, also die Natürlichkeit an sich. Daneben spricht er auch von den "vier Seelen". Kushi-mitama, die Quelle der Weisheit, Klarheit und der Tugenden, die auch für Himmel und Zentriertheit steht. Ara-mitama ist die Quelle von Mut, Tapferkeit und Fortschritt und steht für Feuer und Fleiß. Nigi-mitama ist die Quelle der Empathie, Vertrauen und Respekt. Sie steht für Wasser und Vereinigung, Konsolidierung. Sachi-mitama ist die Quelle der Liebe und des Mitgefühls. Sie steht für Erde und Aufteilung, Differenzierung. Deren "acht Kräfte"  sind wiederum Bewegung und Ruhe, Vereinigung und Aufteilung, Zusammenziehen und Ausdehnung, Flüssigsein und Verfestigen.

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